Obwohl Wärmepumpen schon seit Jahren auf dem Markt sind und rasant an Popularität gewinnen, kursieren immer noch viele Missverständnisse und veraltete Informationen über sie. Meiner Beobachtung nach halten diese Mythen Hausbesitzer oft davon ab, in diese umweltfreundliche und energieeffiziente Heizlösung zu investieren. Heute möchte ich drei der häufigsten Missverständnisse mit Ihnen teilen. Wir räumen ein für alle Mal mit ihnen auf und entdecken die wahre Natur der Geräte, die die Hausheizung revolutionieren. Entdecken Sie, dass die Installation einer Wärmepumpe nicht kompliziert sein muss und die Technologie selbst viel vielseitiger ist, als es scheint!
1. Wärmepumpen funktionieren nicht bei Minusgraden
Das ist wohl der am häufigsten wiederholte Mythos und ein echter „Klassiker“ in Diskussionen über Heizsysteme. Viele Menschen glauben, dass diese Geräte nur in milderen Klimazonen effektiv sind und die Pumpe bei deutlich unter dem Gefrierpunkt einfach „stoppt“. Aber was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass das völlig falsch ist?
Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen – und wir sprechen hier vom gängigsten Typ – sind für den Betrieb bei extrem niedrigen Temperaturen ausgelegt. Technologieführer garantieren einen stabilen Betrieb selbst bei -20 °C oder -25 °C. Natürlich kann ihr Wirkungsgrad (COP) etwas niedriger sein als bei +7 °C, aber sie liefern dennoch Wärme und sorgen für ein angenehmes Wohnklima. Sie verfügen außerdem über integrierte Elektroheizungen, die sich nur in Extremsituationen zur Unterstützung des Systems einschalten. Diese Geräte funktionieren jedoch nicht plötzlich nicht mehr. Tatsächlich funktionieren sie in den meisten deutschen Wintern einwandfrei und behalten ihre hohe Energieeffizienz.
2. Wärmepumpen sind nur in Neubauten sinnvoll
Ich höre oft, dass Wärmepumpen nur für Passivhäuser oder Neubauten mit strengen Dämmstandards eine Lösung sind. „Mein Haus ist 20 Jahre alt, das macht keinen Sinn“, habe ich schon oft gehört. Mit diesem Vorurteil müssen wir aufräumen. Obwohl die Pumpe in Neubauten maximale Energieeinsparungen erzielt, ist dies keine notwendige Voraussetzung für effizientes Heizen.
Der Schlüssel liegt in der richtigen Anpassung des Systems. Natürlich ist eine thermische Modernisierung in älteren Gebäuden unerlässlich – eine gute Dämmung und der Austausch von Fenstern sind unerlässlich, unabhängig von der Wärmequelle. Selbst wenn das Haus nur teilweise gedämmt ist, kann eine richtig gewählte Pumpe – oft leistungsstärker oder mit höherer Temperatur – auch mit herkömmlichen Heizkörpern einwandfrei funktionieren. Ein professionelles Energieaudit und eine fachgerechte Planung sind hier entscheidend. Viele Investoren installieren erfolgreich Wärmepumpen in Häusern aus den 1990er- oder frühen 2000er-Jahren und erzielen so deutliche Heizkostensenkungen.
3. Es ist eine unrentable Investition mit langer Amortisationszeit
Dieser Mythos rührt meist daher, dass man sich ausschließlich auf die Anschaffungskosten der Wärmepumpe und der Installation konzentriert, die höher sein können als bei herkömmlichen Heizkesseln. Viele Menschen kalkulieren dies binär und berücksichtigen nicht alle Variablen. Die Wahrheit ist komplexer und vor allem vorteilhaft für den Investor.
Denken wir zunächst an die verfügbaren Fördermöglichkeiten. Staatliche Programme und Steueranreize können die Kosten einer Wärmepumpe deutlich senken und so die Amortisationszeit verkürzen. Zweitens sind Wärmepumpen äußerst effiziente Geräte. Sie produzieren mehr Wärmeenergie, als sie verbrauchen (daher ihr hoher COP). Das führt das ganze Jahr über zu real niedrigen Heizkosten. Wichtig ist auch, dass wir jahrelang in ein Gerät investieren, während die Preise für andere Brennstoffe (Gas, Kohle, Öl) schwanken und steigen. Diese Investition amortisiert sich in der Regel innerhalb von 10–15 Jahren oder sogar früher und generiert danach nur noch Einsparungen. Dies ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Entscheidung.
Tom Grau

